Günter Hansmeier (†)

Günter Hansmeier wurde 1943 in Fischtal Krs. Gnesen (heute: Rybno, Polen) auf dem elterlichen Hof geboren. Nach Flucht vor der herannahenden Roten Armee kam die Familie zunächst auf einem Hof in Wesendorf unter. 1949 nach Rückkehr des Vaters aus Gefangenschaft siedelte man bei Zahrenholz (Gmd. Groß Oesingen).

Günter Hansmeier wurde mit fünf Jahren eingeschult und verließ mit 13 Jahren die Volksschule nach Absolvierung der damaligen achtjährigen Schulpflicht.

1956 ging Günter Hansmeier in die kaufmännische Ausbildung beim Feinkostgeschäft Hermann Preissler in Wolfburg. Zunächst wohnte er dort im Christlichen Jugenddorf, später dann bezog er ein Zimmer im Hause seines Lehrherrn.

„Besonders christlich erschien mir das Ganze dort nie. Die Bibelstunden dienten eher dazu, uns Jungen einzuschüchtern. Die Betreuer hatten nahezu alle eine Vergangenheit bei der HJ. Es schien manchmal, als machten sie dort weiter, wo sie 45 aufgehört hatten. Es wurde täglich eiskalt geduscht, am Sonntag zwei Minuten warm. Übergriffe unterschiedlicher Art durch die Jugendleiter gab es immer wieder. Es ging einfach darum, aus uns harte und gestählte Männer zu machen“, erzählte Günter Hansmeier häufig von seinen Erfahrungen im Christlichen Jugenddorf.

Nach Abschluss seiner Ausbildung zog es 1959 Günter Hansmeier nach Braunschweig an dem Magnitorwall. Zunächst arbeitete er für Neckermann. Die Abendschule blieb unvollendet, ebnete aber den Weg für das Fortkommen. Ein Job am Abend in der  Peterklause im Magniviertel besserte das Einkommen auf. Der ambitionierte junge Mann knüpfte dort erste Kontakte, die ihn später über Jahrzehnte begleiten sollten, wie die zum Notar Walther Kaethner, der zeitlebens ein geschätzter Ratgeber blieb.

1963 wurde er bereits Niederlassungsleiter bei Thams & Garfs, 1964 an der Hamburger Straße in Braunschweig.

Beim Tanz in den Mai lernte der 1964 die Kauffrau Vera Lattemann kennen. Beiden kamen sich rasch näher und das gemeinsame Ziel zur unternehmerischen Selbständigkeit führte zur schnellen Heirat im Februar 1965. Mit finanzieller Unterstützung der Schwiegermutter wurde das erste Lebensmitteleinzelhandelsgeschäft 1965 eröffnet. Später wurde das Portfolio um Getränkeabholmärkte erweitert.

Nachdem sich Vera Hansmeier nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes aus dem Geschäft zurückgezogen hatte, verkauften beide die Geschäfte. Günter Hansmeier wechselte 1977 zur Metro und leitete das Haus Bremen. Der Wohnort blieb Lehre bei Braunschweig, da gerade Vera Hansmeier aufgrund ihrer engen familiären Bindung die Region nicht verlassen wollte.

1979 kam die Erkenntnis, dass Günter Hansmeier sich ungern vollständig in ein Abhängigkeitsverhältnis als Arbeitnehmer begeben mochte.  Nach zwei sehr erfolgreichen Jahren und unterschiedlichen Angeboten in dem Unternehmen, sich weiterzuentwickeln, wurde Günter Hansmeier mit Unterstützung seiner Ehefrau für die Landesbausparkasse, damals unter dem Dach der Nord/LB, als freier Handelsvertreter tätig. Sein Verkaufstalent und seine Kundenorientierung führten ihn in Niedersachsen rasch an die Spitze der erfolgreichsten Bezirksleiter, wobei er das Produktangebot selbstständig stets erweiterte, Kooperationen schaffte und eigenständig Vertriebspartner aufbaute.

Nachdem sich Vera Hansmeier zur Gründung der FIBAV GmbH entschlossen hatte und das neue Unternehmen sich schnell erfolgreich entwickelte, trennten sich die Wege von Günter Hansmeier und der LBS 1992. Er wechselte zur FIBAV GmbH und wurde dort im selben Jahr zum Geschäftsführer berufen.

Im Sommer des gleichen Jahres gründete Günter Hansmeier mit dem Architekten Rolf Schilling die HS Bau GmbH als Generalübernehmer und Bauträger, die er als Geschäftsführer seitdem führte.

1995 nahm Günter Hansmeier die Ausgründung der Bauabteilung der HS Bau GmbH als Elm Bau GmbH vor, deren Führung er in Hände des Hochbautechnikers Ehlert Stark legte.

1998 übertrug Günter Hansmeier die Mehrheitsbeteiligungen an der HS Bau GmbH und der Elm Bau GmbH an die FIBAV GmbH. Als Sprecher der Geschäftsleitung führte er nun den Familienkonzern.

2002 übertrug Günter Hansmeier die Geschäftsführung der HS Bau GmbH an seinen Sohn.

2008 legte Günter Hansmeier die Geschäftsführungen aller Gesellschaften nieder. Er stellte sich dem Unternehmen als Berater zur Verfügung. Die Beratertätigkeit wurde 2017 beendet.

Günter Hansmeier war leidenschaftlicher Jäger und seit den frühen 1970er Jahren Revierpächter bei Groß Oesingen. Er führte bis 2011 stets ein langhaarigen Vorstehhund. Er war über fünf Jahrzehnte Mitglied in der UNION Kaufmännischer Verein von 1818 e.V. und über ein ¼ Jahrhundert Mitglied im Technikerverein Braunschweig von 1887 e.V. Im Freundeskreis der Bezirksgruppe Braunschweig im Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. war er ebenso Mitglied wie lange Jahre im Wirtschaftsrat der CDU e.V., den er nach seinem Austritt aus der CDU ebenso verließ.

Günter Hansmeier war Ehrenkanonier des Panzerartilleriebatallions 25 sowie sehr lange Förderer des gesellschaftlichen Miteinanders von Bundeswehr und Wirtschaft.

Günter Hansmeier verstarb am 6.12.2019 nach Jahren schlechter Gesundheit. Eine erhebliche Bardonation sowie die Übertragung seines Immobilienvermögens führten zur Gründung der Günter Hansmeier Krebsstiftung.