Vera Hansmeier

Vera Hansmeier wurde 1944 als einzige Tochter von Erika und Hans Lattemann in Wernigerode geboren, wohin die Mutter in das Haus des Bruders gemeinsam mit ihrer Schwester geflüchtet war, nachdem beide an ihren Wohnorten (Münster und Braunschweig) ausgebombt waren.

Vera Hansmeier erlebte zunächst ein eher sorglose Kindheit unter einfachen wirtschaftlichen Verhältnissen, auch nachdem das Haus enteignet wurde und man bei einer anderen Familie auf dem Horstberg in Wernigerode ein Heim fand. Vera Hansmeier wurde zunächst noch in Wernigerode eingeschult. Nachdem die Situation an der innerdeutschen Grenze kritischer, die Versorgungslage immer schlechter und die Gesundheit der Mutter labil wurde, flüchtete man 1952 über Berlin nach Braunschweig.

„Zunächst kamen wir in ein Auffanglager in Berlin. Das war nicht schön und sehr bedrückend, nachdem wir bei Nacht und Nebel nur mit dem, was wir am Leib tragen konnten im doppelten Boden eines LKW von Wernigerode nach Berlin geflüchtet waren. Alsbald wurden wir dann ausgeflogen. Oben am Himmel fragte ich meine Mutter: »Mutti, sehen wir jetzt den lieben Gott?« Meiner Mutter sagte: »Nein, aber die Freiheit.«“, weiß Vera Hansmeier seit jeher ihrem Sohn wie ihren Enkeln zu erzählen.

Zunächst besuchte Vera Hansmeier in Braunschweig die Schule, in Lehndorf wohnte man. Später zog es die Mutter beruflich nach Schöppenstedt und sie zogen um.

Vera Hansmeier absolvierte eine kaufmännische Ausbildung bei der Firma Seifen-Kraatz in Braunschweig. Anschließend arbeitete sie für die Firma Borek. Beim Tanz in den Mai 1964 lernte sie Günter Hansmeier kennen. Beide verlobten sich und heirateten 1965, standesamtlich in Braunschweig, kirchlich in Groß Oesingen. Alsdann machten sie sich im Lebensmitteleinzelhandel selbstständig.

1976 nach der Geburt des Sohnes Sven zog sich Vera Hansmeier für eine Zeit aus der unternehmerischen Tätigkeit zurück, um sich intensiv um das einzige Kind zu kümmern. 1977 verkaufte sie mit ihrem Mann die gemeinsamen Geschäfte.

1979 stieg Vera Hansmeier im Hintergrund in die neuerliche Selbständigkeit des Ehemannes mit ein und kümmerte sich um die Angelegenheiten der Buchhaltung und der Erstberatung der Kunden. Im Laufe der 1980er Jahre investiert Vera Hansmeier erstmalig in Immobilien und legt damit den Grundstein für ihr heutiges Portfolio als Vermieterin von Wohnraum.

1991 mit der Wiedervereinigung drängt es Vera Hansmeier nach unternehmerischer Erneuerung. Sie wollte selbstbestimmt an den Jahren des Aufbruchs nach dem Beitritt der ostdeutschen Länder zur Bundesrepublik teilnehmen, ohne von der Geschäftspolitik anderer abhängig zu sein. Im Sommer 1991 zeichnete sie den Gesellschaftsvertrag der FIBAV GmbH (vorm. FIBAV Finanzdienstleistungs- Immobilienvermittlungs- Gesellschaft mbH) als alleinige Gesellschafterin und stellte ihren ersten Geschäftsführer sowie eine Sekretärin ein. Im Laufe des Jahres 1992 stellt sie nach erfolgreichem Start ihres Unternehmens Günter Hansmeier als Geschäftsführer ein, der nach über zwölf erfolgreichen Jahren die Landesbausparkasse verließ. Vera Hansmeier kümmerte sich seitdem zunächst um die kaufmännischen Zahlen und wirkte im Hintergrund wesentlich an der Unternehmensstrategie mit. Wichtige Investitionsentscheidungen hatte sie sich stets über den Gesellschaftsvertrag vorbehalten.

1994 veräußerte Vera Hansmeier ein Fünftel der FIBAV GmbH an ihren Sohn Sven.

1998 gründete Vera Hansmeier mit Ihrem Ehemann und Ihrem Sohn die OA Ostfalen Ausbau GmbH. Zeitgleich erwarb sie mit der FIBAV GmbH die Geschäftsanteile der HS Bau GmbH von einem Fremdgesellschafter und mit dem Erwerb von Anteilen ihres Ehemannes die Mehrheit an der HS Bau GmbH. Ebenso übernahm die FIBAV GmbH die Mehrheit an der Elm Bau GmbH. Mit Ausscheiden des Architekten Rolf Schilling als Partner aus der HS Bau GmbH wurde seitens der FIBAV GmbH die KHD Königslutter Haus Design GmbH gegründet, deren Aufbau in die Hände des Sohnes Sven Hansmeier gelegt wurde. Damit baute sie die FIBAV zu einer Unternehmensgruppe unter ihrer Führung als Mehrheitsgesellschafterin um. Damit zog sie sich auch aus dem Tagesgeschäft zunehmend zurück, behielt sich aber die zunächst wöchentliche Unterrichtung durch die Geschäfts- und Betriebsleitungen vor. Dabei nutzte Vera Hansmeier ihre Stärke, gut zuzuhören, die Informationen zu analysieren und im kleinsten Kreis zu erörtern und Richtungen zu weisen.

2008 wird Vera Hansmeier zum ersten Mal mit großer Freude Großmutter eines Enkels. 2011 kommt eine kleine Enkeltochter dazu.

2012 überträgt Vera Hansmeier weitere Unternehmensanteile an ihren Sohn und räumt diesem mit einer Änderung des Gesellschaftsvertrags die weitestgehend beherrschende Unternehmerstellung ein. Im Laufe der kommenden Jahre konzentriert sie ihr Engagement auf die monatliche Unterrichtung durch ihren Sohn und gelegentliche Planungs- und Rechenschaftsberichte der Geschäftsführer der FIBAV-Gruppe.

„In meiner Familie gibt es eine lange unternehmerische Tradition. So bin ich unternehmerisch denkend aufgewachsen. Die Initiative meines Mannes, sich 1965 selbstständig machen zu wollen, kam mir sehr entgegen. Da man damals in sog. geordneten Verhältnissen leben musste, begründete der Wunsch nach der gemeinsamen unternehmerischen Selbstständigkeit de facto die schnelle Eheschließung. Ich habe meine Aufgabe immer darin gesehen, die Zahlen und das große Ganze im Blick zu haben. Während mein Mann und später mein Sohn quasi täglich an der Front standen bzw. stehen, habe ich mir das immer angeschaut, diskutiert und mit den Weg gewiesen. Ich war und bin nicht so extrovertiert, aber ich habe das Gefühl für die Menschen und die notwendigen Entscheidungen. Dementsprechend habe ich immer lieber im kleinsten Kreis unternehmerisch gearbeitet und um die meist richtigen Entscheidungen gestritten“, beschreibt Vera Hansmeier ihre Rolle nach einem halben Jahrhundert als Unternehmerin.

Vera Hansmeier steht heute noch ihrem Sohn beratend zur Seite. Intern haben beide Einstimmigkeit für Gesellschafterbeschlüsse vereinbart. Sie fördert sehr das karitative Engagement des Unternehmens.

Vera Hansmeier ist eine leidenschaftliche nicht-jagende Begleiterin (früher) ihres Ehemannes und ihres Sohnes zur Jagd mit hoher Sachkenntnis. Sie verbringt gern Zeit in der Natur und hält seit fünf Jahrzehnten langhaarige Vorstehhunde. Sie ist politisch sehr interessiert und parteilos.