Standpunkte

Bildung ist die Voraussetzung für den Wohlstand unser Kinder

Es scheint häufig als alte Leier, aber beschreibt dennoch die Tatsache, dass Deutschland ein an natürlichen Rohstoffen armes Land ist. Unser Wohlstand kommt aus unseren Köpfen. Der Begriff des Landes der Dichter und Denker hat sich in diesem Sinne vor langer Zeit etabliert. Daran wird sich auch in der Zukunft nichts ändern. Wenn Deutschland wirtschaftlich erfolgreich bleiben, international leistungs- und wettbewerbsfähige Unternehmen sowie eine breiten, wertschöpfenden Mittelstand behalten möchte oder besser, das alles noch ausbauen will, dann müssen wir die besten Köpfe im Land haben und ausbilden. Die Welt hat im Bildungswettrennen Anschluss gewonnen, deswegen müssen wir bei uns mehr investieren und zu Leistung anspornen. Nur dann werden auch unsere Kinder und Kindeskinder in Wohlstand leben können, wenn dieses Land mit Bildungs- und Wissensvorsprung weiter im Konzert der großen Wirtschaftsnationen mitspielt. Das ist ein Wettbewerbsfaktor, der bereits vor Ort in den Städten und Ortschaften lokalisiert ist. Es kommt auf ein breites Bildungsangebot an, das auch in den Landkreisen der Peripherie zu den Großstädten und Industriestandorten vorhanden sein muss, damit alle jungen Leute mitgenommen werden und eine Chance haben, in der Heimatkommune oder sehr nah daran ihren persönlichen Bildungsweg erfolgreich zu gehen.

„Der Zugang wird durch viele Faktoren bestimmt. Dazu zählt das Elternhaus und den Zugang zu Bildung zu Hause. Dazu zählt das persönliche Umfeld – wie cool oder uncool ist Schule. Dazu zählen die Unternehmensvertreter, Erzieher und Lehrer, die die Ideen von Lebenschancen vor Ort vermitteln. Dazu zählt allerdings auch das so breit wie möglich vorhandene Bildungsangebot sowie die Möglichkeit, dies einfach in Anspruch zu nehmen. Bildung, Ausbildung, Ausbildungsbetrieb und häusliches Umfeld gehören zusammen. Nicht jeder studiert, aber wir brauchen für eine funktionierende Wirtschaft und ein intaktes gesellschaftliches Miteinander die Facharbeiter und Fachhandwerker vor Ort. Die müssen hier groß werden, hier ausgebildet werden und dann hier auch beruflich erfolgreich werden“, sieht Sabrina Hansmeier die Notwendigkeit, ein umfassenden und durchgängiges Schulangebot vor Ort zu bieten.

Bildung ist die Voraussetzung für das persönliche Fortkommen

Wenn wir uns überlegen, was uns persönlich die besten beruflichen Möglichkeiten eröffnet, dann kommen wir zwangsläufig zu dem Ergebnis, dass das die bestmögliche persönliche Bildung ist. Bildung ermöglicht dem Einzelnen, eine Wahl zu haben. Das bedeutet die Wahl, sich einen Beruf nach den eigenen Talenten und Neigungen auszusuchen. Gute Bildung eröffnet die Freiheit, sich im gewählten Beruf die Aufgaben zu suchen, die einem Spaß machen. Gute Bildung eröffnet die Chancen für ein gutes Einkommen und damit für ein freieres, selbstbestimmtes Leben. Bildung gehört daher in das Zentrum der persönlichen Entwicklung von Kindesbeinen an.

„Meine Mutter hat mir von früh an vermittelt, wie wichtig es ist, in der Schule fleißig zu sein und das Bildungsangebot anzunehmen. Dabei waren die Voraussetzungen nicht so einfach wie bei manch anderem. Ich komme aus einem bodenständigen Arbeitnehmerhaushalt, wo Abitur und Studium keine Tradition hatten. Meine Mutter war auch viele Jahre alleinerziehend. Das richtige Lernen musste ich mit der Zeit lernen. Mama hat mich immer motiviert. Bei uns zu Hause hatte Neid gegenüber den wohlhabenden Menschen keinen Platz, sondern eher die Anerkennung, dass man mit Lernen und Fleiß etwas erreichen kann. So habe ich mich Schritt für Schritt voran gearbeitet vom Sekundarschulabschluss, über das Fachabitur, die Ausbildung als Bauzeichnerin bis zu meinem Abschluss als Diplom-Ingenieurin der Architektur. Das hat mir dann bis heute beruflich alle Türen geöffnet und die Möglichkeiten gegeben, alles das auszuprobieren und zu machen, was mir in meinem Beruf auch Spaß macht. Schließlich wurde ich dann mit 28 Jahren schon in die Architektenrolle eingetragen und darf mich seitdem auch Architektin nennen.“, beschreibt Sabrina Hansmeier ihren persönlichen, erfolgreichen Bildungsweg.

Frau sein und beruflich erfolgreich sein

Man darf sich die Frage stellen, ob Frau sein und beruflicher Erfolg sich heute tatsächlich noch ausschließen oder ob es auch eine persönliche Haltungsfrage ist. Die meisten Unternehmen und objektiv die Gesellschaft können es sich seit längerem nicht mehr leisten, auf ambitionierte Frauen zu verzichten, die auch Führung und Verantwortung übernehmen. In den privaten Zusammenhängen dominieren allerdings häufig noch herkömmliche Vorstellungen von Rollenbildern, die weder gesetzliche Quoten noch Fördermaßnahmen und Initiativen in Betrieben lösen können. Von daher müssen Frauen sich zunächst entscheiden, was sie in ihrem Leben tatsächlich wollen und ihren Weg auch gehen.

„Ich habe mich in meinem Berufsleben nie nach Quoten oder ähnlichem umgeschaut oder diese verlangt. Im Gegenteil, ich wusste immer, was ich wollte und bin meinen Weg gegangen. Dann bin ich auch als selbstbewusste Frau nicht auf Widerstand getroffen, weder in privaten Unternehmen noch im öffentlichen Dienst. Letztendlich werden an Mann wie Frau die gleichen Leistungsanforderungen gestellt. Selbstverständlich muss man diese auch als Frau annehmen und erfüllen. Das ist doch dann tatsächliche Gleichberechtigung. Dann kann ich für mein eigenes Selbstwertgefühl auch sagen, dass ich es erreicht habe und nicht nur eine Quote bin. Leider habe ich im Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreis in der Vergangenheit immer wieder erlebt, dass Frauen sich selbst aus der beruflichen Entwicklung genommen haben und selbst in klassische Rollen verfallen sind. Das findet hinter den Wohnungs- und Haustüren statt, das kann die Gesellschaft als Ganzes nur bedingt beeinflussen. Ich muss einräumen, dass ich in meinem Leben private Entscheidungen getroffen habe, die mir meine persönliche beruflichen Entwicklung ermöglicht haben. Das ist manchmal schmerzhaft, gehört zu einem selbstbestimmten Lebensweg aber auch dazu“, nimmt Sabrina Hansmeier auch jede Frau für die persönliche Entwicklung in die Verantwortung.

Naturschutz passiert vor der Haustür

Häufig wird heute von den großen Dingen des Klimaschutzes gesprochen. Die eine oder andere kollektive Maßnahme beruhigt das Gewissen, oft ohne nennenswerte, tatsächliche Auswirkung auf das Klima. Viel interessanter wird doch die Frage nach dem, was vor der eigenen Haustür passiert, nämlich beim Naturschutz vor Ort. Dazu sollte die Diskussion eröffnet werden, wie viel Naturflächen vor Ort der kulturlandschaftlichen Nutzung noch geöffnet werden sollte bzw. was getan werden kann, um mehr Natur Natur sein zu lassen. Diesbezüglich kann vieles vor Ort passieren und beschlossen werden.

„Die Deutschen sind ein Volk des Waldes, wie man so häufig sagt. Allerdings frage ich mich manchmal, ob das bedeutet, dass wir kreuz und quer unsere Wälder an Stadt- und Ortsrändern erschließen müssen. Die Gesamtheit der Freizeitnutzung hat erheblichen Einfluss auf das Funktionieren der Natur vor Ort. Die Grünen und die Forsten fordern inzwischen nahezu den Totalabschuss von Reh- und Rotwild im Wald, dabei entsteht ein Verbissdruck doch gerade auch daraus, dass die Menschen die Tiere auf immer kleinere Räume drängen. Ich glaube nicht, dass Wald und Tier sich nicht vertragen. Ich meine eher, wir müssen den Tieren im Wald großflächigere Rückzugsräume und Ruhezonen mit einem vielfältigen Äsungsangebot geben. Wenn wir uns nach meinen Vorstellungen, die ich in die Stadtpolitik einbringen möchte, bauliche Brachen und Leerstände anschauen, müssen wir nicht nur fragen, was wir einer neuerlichen baulichen Nutzung zuführen, sondern was wir – auch innerstädtisch – der Natur zurückgeben. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen bei Neubaugebieten kann man auch in Ortschaften realisieren, was die Artenvielfalt und das Mikroklima vor Ort positiv beeinflussen kann“, fordert Sabrina Hansmeier, Naturschutz vor Ort zu beginnen.

Familie, der sichere Hafen

Die Familie ist und bleibt eine der kleinsten sozialen Einheiten, die jedem von uns Rückhalt und Sicherheit geben kann. Zu einer gesellschaftlichen Entwicklung gehört auch, die Familie wiederzuentdecken. Interessanterweise erleben wir bei Mitbürgern aus anderen Kulturräumen, denen die gesellschaftliche Integration manchmal nicht optimal gelingt, die Bedeutung funktionierender und stabiler Familienbünde. Damit sind ausdrücklich nicht die sog. Clanstrukturen gemeint, die eine Problematik darstellen, bei denen es auch nicht um Integration geht. Familienbünde tragen häufig einzelnen Familienmitglieder durch schwere Zeiten oder besondere Herausforderungen im Leben. Ein mehr oder weniger anonymer Sozialstaat kann nicht alles Herausforderungen des Lebens beim einzelnen Mitbürger begegnen. Der Sozialstaat kann keine Hand halten, nicht am Krankenbett wachen, kann keinen Trost in den Armen spenden oder einfach nur zuhören bzw. still auf dem Sofa bei einem sitzen. Familien sind da zu vielem mehr in der Lage. Deswegen sollte es staatliche wie gesellschaftliche Aufgabe sein, den Familien wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

„Leider bin ich einen Teil meiner Kindheit und Jugend ohne Vater alleinerziehend bei meiner Mutter aufgewachsen. Diese Herausforderung haben wir beide gut gemeistert, indem wir viele Wege gemeinsam gegangen sind. Es war bei vielen Entscheidungen sehr wichtig, meine Mutter an meiner Seite zu wissen. Das hätten Freunde so nicht leisten können, auch wenn das Zusammenleben von Müttern und Töchtern sicherlich nicht immer ganz konfliktfrei abläuft. Es lohnt sich aber, sich auf den Kern des Familieseins zu konzentrieren. Insofern ist es mir heute hier in Königslutter auch ganz wichtig, eine enge und tolle Familienstruktur gefunden zu haben. Einfach nur mal zu Schwiegermama auf einen Kaffee zu fahren und sich etwas von der Seele zu reden oder sich ein Kind meines Mannes zum Shoppen zu schnappen, kann viel Gutes in einem bewegen. Ohne eine funktionierende Familie könnte ich vieles nicht bewältigen und wäre meinen Weg wohl nicht so gegangen“, erläutert Sabrina Hansmeier die Bedeutung der Familie für sie.